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Basti holt zwei Mal Bronze bei den Deutschen Meisterschaften

Einen Tag später konnte er wieder lachen. Dabei hatte Sebastian Krimmer bei der deutschen Meisterschaft durchaus auch einen echten Tiefpunkt. Ausgerechnet an seinem Paradegerät Pauschenpferd patzte der Backnanger und verpasste im Mehrkampf einen Podestplatz. Bronze am Reck und am Barren tags drauf sorgten dann aber für den Stimmungswandel.

Acht Mal ging Sebastian Krimmer bei den Titelkämpfen im Hamburg an die Geräte. Sieben Mal war er am Ende der Übung mit seinem Auftritt zufrieden. Nur einmal war der Backnanger wenige Tage nach seinem 26. Geburtstag bitter enttäuscht. Ausgerechnet am Lieblingsgerät Pauschenpferd hatte der TSG-Sportler gepatzt und sich zwei Absteiger geleistet. 12,400 Punkte bei der letzten seiner insgesamt sechs Mehrkampfübungen kosteten ihn einen fast schon sicheren Podestplatz. Statt Bronze hinter Andreas Toba (Hannover, 88,450) und Marcel Nguyen ((Unterhaching, 86,800) blieb für Krimmer mit 83,700 Zählern nur Rang sechs. 2,035 Punkte fehlten zum Drittplatzierten Philipp Herder (Berlin, 86,050). Mit einer normalen Pauschenpferdübung hätte Krimmer dessen Punktzahl gut erreichen können.

Kleiner Trost für den Murrtaler: Am Barren und am Reck hatte er sich dank starker Übungen (15,300 und 14,650 Punkte) problemlos für die Finals an diesen beiden Geräten qualifiziert. So wie es geplant und erhofft war. Eigentlich hätten es allerdings drei Starts am gestrigen Sonntag sein sollen, hätte nicht ausgerechnet das Pferd den Backnanger gleich doppelt abgeworfen. Entsprechend groß war die Enttäuschung beim für den MTV Stuttgart in der Ersten Bundesliga turnenden mehrfachen BKZ-Sportler des Jahres. Auch weil der Patzer ein herber Rückschlag im Kampf um ein Ticket zu den Olympischen Spielen in wenigen Wochen in Rio de Janeiro war.

Am zweiten Tag der deutschen Meisterschaft besserte sich die Laune bei Sebastian Krimmer allerdings wieder deutlich. Dazu trugen die beiden Bronzemedaillen am Barren und am Reck bei. Zwar erreichte der Backnanger an beiden Geräten nicht mehr ganz die starke Punktzahl vom Vortag, doch da war er bei den Kräfte raubenden Titelkämpfen nicht der Einzige. Am Barren war es ein kleiner Schritt beim Abgang, der ihm bei der eigentlich sehr guten Übung einen kleinen Punktabzug einbrachte. Seine 15,025 Zähler wurden aber nur von Lukas Dauser (15,825) und vom Europameisterschaftsdritten Marcel Nguyen (15,275, beide Unterhaching) übertroffen. Am Reck übertrafen nur Fabian Hambüchen (KTV Obere Lahn, 14,375) und erneut Dauser (14,250) die starke Übung von Krimmer (14,020). Dem war lediglich ein Grifffehler nach dem Adler unterlaufen. Ansonsten hatte erneut alles gepasst.

Die zwei Medaillen am zweiten Tag waren eine Art Kampfansage des Schwaben im Kampf um Rio. Dabei gibt es durchaus Parallelen zu 2012 in London. Auch damals war Krimmer im Mehrkampf nur Sechster geworden, hatte dann aber am zweiten Tag in den Gerätefinals absolut überzeugt. Entscheidend für die Nominierung diesmal ist nun die zweite Qualifikationsrunde am 9. Juli in Frankfurt. Sechs Starter und ein Ersatzmann werden wohl nach Brasilien fliegen. Mit Marcel Nguyen, Andreas Toba und Marcel Brettschneider dürften drei Olympiafahrer klar sein. Für die drei anderen Tickets gibt es mehrere Kandidaten. Darunter die zwei Routiniers Fabian Hambüchen und Sebastian Krimmer. Der urteilte über seine Leistung in Hamburg: „Ich bin zufrieden. Darauf lässt sich aufbauen.“ Erst recht, wenn er beim nächsten Mal das Pferd wieder bändigen kann.

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