Los gings für Krimmer aber am Boden also ausgerechnet dort, wo er etwas gutzumachen hatte. Es gelang ihm eindrucksvoll. Er turnte den Vorwärts-Doppelsalto ebenso in den Stand wie den Doppeltwist aus dem Temposalto und die abschließende Dreifachschraube. Der verdiente Lohn: 14,100 Punkte. Die deutschen Turner belegten vorübergehend den Bronzerang.
Am Pauschenpferd lieferte Krimmer eine bärenstarke Vorstellung ab. Er übertraf mit 14,433 Punkten seine gute Quali-Wertung um weitere 0,4 Zähler. Auch die Kollegen blieben fehlerlos. Mit dem sechsten Platz war weiterhin alles möglich. An den Ringen, an denen der Backnanger nur zusah, verteidigte das Team die Position vor allem dank Marcel Nguyen. Am Sprung eroberten die Deutschen den vierten Platz, die Medaillen waren in greifbarer Nähe.
Am Barren war auch Krimmer wieder gefordert. Hier gelang es dem Schwaben aber nicht, an die guten Darbietungen am Boden und Pauschenpferd anzuknüpfen. Er brauchte beim Healy einen Zwischenschwung. Auch der Diamidov machte ihm Probleme. Mit 14,100 Punkten erfüllte Krimmer die Ansprüche, die er selbst an sich stellt, bei weitem nicht. Besser lief es bei Bretschneider (15,066) und Nguyen (15,108). Es stand weiter Rang vier zu Buche, die Ukraine auf dem Bronzerang war gut zwei Zähler entfernt - ein wettzumachender Rückstand.
Als Erster musste Krimmer ans Reck. Er erwischte nach der Tkatchev-Grätsche die Stange nicht und knallte auf die Matte. Nach der Schrecksekunde rappelte sich der Backnanger auf, brachte die Übung sichtlich benommen zu Ende. Er rettete so immerhin 13,233 Punkte, doch für die Medaille wars zu wenig. Viel wichtiger war aber, dass Krimmer rasch Entwarnung geben konnte: Mir geht es gut. Hinter den Russen (267,959), Briten (265,953) und Ukrainern (262,087) blieb den Deutschen mit 260,711 Zählern der vierte Platz.
Das war ein Wettkampf, mit dem wir leben können und der absolut in Ordnung war, bilanzierte der Bundestrainer: Klar sind drei Fehler drei zu viel aber die Jungs haben gefightet und alles gegeben.